Das Potenzial der Windenergie in der Schweiz wurde lange unterschätzt. Der Verband Suisse Eole hat kürzlich ein Konzept 2030 zum Ausbau der Windenergie vorgelegt. Demnach könnten in der Schweiz schon bis ins Jahr 2030 bis zu 6 TWh/Jahr durch Windenergie erzeugt werden. Dies entspricht fast 10% des heutigen Stromverbrauchs. Zwei Drittel davon könnten im Winterhalbjahr produziert werden.
Der Bund rechnet in seinen Energieperspektiven 2050+ mit gut 4 TWh/Jahr bis im Jahr 2050. Dieses Potenzial basiert auf einer Studie von 2012. Aufgrund des technologischen Fortschritts produzieren Windenergieanlagen heute jedoch rund dreimal so viel Strom wie früher. Inzwischen zeigt eine neue Studie (1) im Auftrag des Bundesamts für Energie, dass das Potenzial knapp 30 TWh/Jahr (2) beträgt. Bei einer Ausnutzung von 30% dieses Potenzials könnte die Windenergie rund 9 TWh zur Stromversorgung der Schweiz beitragen.
Ebenfalls unterschätzt wird die Stromerzeugung einer einzelnen Windturbine. Heute übliche grosse Anlagen mit Nabenhöhen von 100-160 m (für das Festland) haben eine Leistung von 3-6 MW. Die Jahres-Stromproduktion hängt stark vom Standort, der Leistung der Anlage und den Windverhältnissen ab. Typische Werte sind 5-12 GWh/Anlage/Jahr.